Ulli Zollner
(Kassier-Stellvertreter, Schauspielerin)
war sofort Feuer und Flamme, als in Krottendorf eine neue Theatergruppe entstehen sollte. Angeblich hatte sie schon als Kind eine Ader für theatralische Auftritte.
So ist es auch kein Wunder, dass sie ihren Spaß dabei hatte, als sie gleich in ihrer ersten Saison eine Psychiatrie-Patientin spielen durfte. Wo sonst konnte sie sich denn mehr verausgaben. Im Folgejahr drosselte Christa dann Ullis Tempo, nicht aber ihr Temperament. Als Mutter des zwölf Jahre älteren Kollegen Hannes hatte sie die Zügel straff angezogen.
2012 übernahm Ulli dann als Ordinationsassistentin die Kontrolle über die Patienten, um ein Jahr später wieder in die Mutterrolle zurückzukehren, wobei sie immer wieder gekonnt so manch manipulatives Wesen der einen oder anderen Mutter zum Besten gab.
Was dann aber mit Ulli geschah, ist schwer nachzuvollziehen. Plötzlich kam der Vamp zum Vorschein. Turtelte sie in „Bauer auf Rädern“ noch sehr intensiv um Herrn Bauernfeind herum, hatte sie im Jahr darauf sogar ihr eigenes Herren-Etablissement eröffnet. Wir machten uns schon Sorgen, doch 2017 zeigte sie als Helene Münzer ihrem Ehemann, was eine echte Xanthippe ist, was Ihr offensichtlich viel Spaß bereitete, wurde dieser doch von Ihrem wirklichem Ehemann gespielt. Vielleicht nutzte sie gerade deswegen im Jahr darauf die Gelegenheit, um abermals mit Michael ein Ehepaar zu spielen, diesmal aber wesentlich harmonischer.
Wie viele der Kollegen, hat auch Ulli sich 2019 sehr darüber gefreut, wieder in ihre Rolle des ersten Stückes schlüpfen zu dürfen. Als leicht entrückte Irrenhausinsassin hatte sie auch Freiraum sich zu entfalten und behauptete dennoch: “Ich bin ja net deppert – nein, nicht deppert!”
In den letzten beiden Jahren hat es sich unsere Ulli dann etwas gut gehen lassen und ist mit Ihren Kegelschwestern zu einem Ausflug aufgebrochen und hat an einer Kur teilgenommen. Sehr erholsam waren beide Reisen nicht und so hoffen wir, dass sie sich für 2024 wieder eine aktivere Rolle schnappt. (Das war nur ein Scherz, liebe Ulli)